Die Isabell-Zachert-Stiftung

Über die Isabell-Zachert-Stiftung

Die Isabell-Zachert-Stiftung (IZS) ist eine private Stiftung, die 1995 gegründet wurde und treuhänderisch von der Deutschen Kinderkrebsstiftung verwaltet wird. Sie sieht ihre Aufgabe (Stiftungszweck) in der Verbesserung der psychosozialen Bedingungen krebskranker Kinder und Jugendlicher sowie ihrer Familien. Sie will den betroffenen Kindern und Jugendlichen Mut machen und Lebensfreude (zurück)bringen.

Gründung der Stiftung

Der Gründung der IZS liegt eine dramatische Familiengeschichte zugrunde, die 1982 ihren Anfang nahm. Mit 15 Jahren erkrankte Isabell Zachert an Krebs. Sie starb bereits ein Jahr später nach zahlreichen Chemotherapien. Isabells Tod war ein schwerer Schock für die Familie. Zehn Jahre nach ihrem Tod, begann Christel Zachert, die Mutter, ihre Erinnerungen und Gedanken über das letzte Lebensjahr von Isabell niederzuschreiben und durch „Bellis“ Tagebuchaufzeichnungen zu ergänzen. Christel Zachert setzte alles wie Puzzleteile zusammen und so entstand das Skript mit dem Titel „Wir treffen uns wieder in meinem Paradies“, das zunächst gar nicht für die Öffentlichkeit, sondern vielmehr nur für die Familie und Unterstützer in dieser schweren Zeit gedacht war. Doch der Bastei Lübbe Verlag konnte die Autorin überzeugen, das Buch zu veröffentlichen. Das Werk wurde ein weltweiter Erfolg, das unzähligen Menschen Mut und Kraft spendete. Es wurde bis heute in 32 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2022 erschien zudem eine Neuauflage des Taschenbuches.

Die ersten Stiftungsjahre

Die Honorare aus diesem Bestseller bildeten 1995 mit 50.000 DM das Anfangskapital für die Isabell-Zachert-Stiftung. Das Buch hat zudem viel dazu beigetragen, das Thema „Krebs bei Kindern“ aus der Tabuzone herauszuholen.

Viele unterschiedliche Projekte wurden in den ersten Stiftungsjahren für krebskranke Kinder finanziert, unter anderem die Geschwisterbetreuung und die Klinik-Clowns sowie zwei Pilotprojekte an den kinderonkologischen Zentren in Bonn und Münster für einen ambulanten Schwesterndienst zur nachklinischen Behandlung zu Hause.

Aktionen für die Kinder

2003 gründete die Deutsche Kinderkrebsstiftung das Waldpiraten-Camp in Heidelberg. Seither unterstützt die IZS hauptsächlich diese in Deutschland einzigartige erlebnispädagogische Einrichtung, die in den vergangenen Jahren mehrfach ausgezeichnet wurde. Da das Waldpiraten-Camp ausschließlich aus privaten Spendengeldern finanziert wird, hat es sich die IZS zur Aufgabe gemacht, diese Einrichtung nachhaltig und dauerhaft zu unterstützen. Um die erforderlichen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen zu können, ging Christel Zachert stets über ihre eigenen Grenzen hinaus. So bestieg sie mit 67 den Kilimandscharo. Über ihren Aufstieg schrieb sie das Buch „Mein Weg auf den Kilimandscharo“. Ihre Autorenhonorare flossen in die Isabell-Zachert-Stiftung.

2010 begann Christel Zachert gemeinsam mit der „International Police Association“ (IPA), eine Charity-Radtour zu organisieren. Aus einer Radtour wurden schließlich 10 Radtouren, die der Isabell-Zachert-Stiftung insgesamt 634.500 Euro an Spenden einbrachten.

Christel Zachert bringt wieder einmal eine große Spende zu den „Waldpiraten“. Eingerahmt von ihren Enkelinnen Clara und Elisabeth und in Begleitung von Ehemann Hans-Ludwig übergibt sie den Scheck über 120.000 Euro an den stellvertretenden Campleiter Florian Münster (Mitte v.l.). Einen großen Beitrag hat auch wieder Werner Tetsch (sitzend mit Spazierstock) geleistet. Foto: Philipp Rothe

Blick in die Zukunft

2021 übernahm Christel Zacherts Sohn Matthias den Vorsitz der IZS. Den stellvertretenden Vorsitz hat die Schwiegertochter Eva Zachert inne. Die Isabell-Zachert-Stiftung bleibt somit eine Familienstiftung unter dem Dach der Deutschen Kinderkrebsstiftung. 2022 wurde Christel Zachert durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Verdienstkreuz erster Klasse für ihr Lebenswerk verliehen.

In den letzten 27 Jahren unterstützten über 5.500 Spenderinnen und Spender die Isabell-Zachert-Stiftung, sodass die Stiftung heute über ein Stiftungskapital von 914.232 Euro.

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Nachwort von Matthias Zachert

Der 40. Todestag meiner Schwester jährt sich am 17.11.2022, und die gemeinsame Zeit mit ihr ist meiner Familie und mir – trotz der langen Zeit, die vergangen ist – immer noch sehr nah. Wenn ich zurückblicke auf die Zeit ihrer Krankheit und die ersten Jahre nach ihrem Tod, ist mir bewusst, dass der Schicksalsschlag unsere Familie hätte zerreißen können. Zu groß war der Schmerz, zu schwer der Verlust.

Dass es nicht so kam, liegt aus meiner Sicht im Wesentlichen daran, dass wir als Geschwister und als Familie in dem „Schicksalsjahr“ ausreichend Zeit miteinander verbringen konnten. So konnten wir uns einerseits mit der Situation der Krankheit auseinandersetzen, aber auch gleichzeitig unsere Schwester/Tochter unterstützen. Das gemeinsame Schicksalsjahr mit Isabell schweißte uns in der Familie zusammen, aber half auch jedem einzelnen.

Mir liegt es am Herzen, diese Aufgabe und Verantwortung nun in meiner, der nächsten Generation, weiterzuführen. Aus unserer Erfahrung heraus möchten wir Familien helfen, die ebenfalls von dieser furchtbaren Krankheit getroffen sind. Todkranken Kindern zum Lachen zu verhelfen, ihnen zu ermöglichen, dass sie gemeinsam mit ihren Geschwistern spielen können und ihre todbringende Krankheit für Momente oder gar Stunden vergessen können, ist wohl eines der schönsten Geschenke, die man machen kann.

Sie, liebe Leserin und lieber Leser, können das auch machen, indem Sie die Isabell-Zachert-Stiftung mit Ihrer Spende unterstützen. Wir in der Isabell-Zachert-Stiftung werden alles dafür tun, damit Ihre Spende genau zu diesem Zweck eingesetzt wird.

 

November 2022

Ihr Matthias Zachert (Vorsitzender der Isabell-Zachert-Stiftung)